»Zen & Liebe« von Sandy Taikyu Kuhn Shimu

Sandy Kuhn»Eine Partnerschaft im Zen-Gedanken zu führen bedeutet, am Wachstum des anderen teilzuhaben. Buddha sprach von einem gemeinsamen geistigen Unternehmen, das beide Partner eingehen. Ähnlich wie bei einem geschäftlichen Unternehmen ist auch das private störanfällig und unterliegt gewissen Risiken. Eine Partnerschaft entsteht aus dem Bedürfnis nach einem Du, nach Zuwendung, Gesellschaft, Verständnis und Liebe.

Wir alle suchen nach einer Ergänzung, die unser Ich, unsere Person komplett, vollständig, ganz macht

Liebe und Partnerschaft sollen als Grundlage für Ihr persönliches Wachstum und Ihre individuelle Entwicklung dienen. Eine wahre Partnerschaft einzugehen bedeutet in erster Linie, zu geben, zurückzustecken, zu pflegen und Kompromisse zu machen. Es meint, Teilen im großen Sinn: den Körper, die Gedanken, Weltanschauungen und Ziele. Eine Partnerschaft hat dann eine Zukunft, wenn beide zusammen für etwas Höheres und Besseres leben. Gemeinsam etwas bewegen, verändern und erreichen ist das, was eine gute, stabile, zufriedene und lang anhaltende Beziehung ausmacht.

Liebe ist immer das, was Sie daraus machen

Liebe kann großzügig, freigiebig und unterstützend sein. Liebe kann aber auch erwarten, binden, einschränken und kontrollieren. Liebe kann Ihre Partnerschaft wachsen lassen oder sie töten. Liebe kann Sie stärken oder schwächen. Sie kann das Gute, aber auch das Schlechte in Ihnen herausholen. Liebe kann Ihre Augen öffnen oder Sie blind machen. Liebe kann Sie frei oder abhängig machen. Eine Beziehung, die Ihnen weder körperlichen noch geistigen Schmerz und Schaden zufügt, ist eine gute Beziehung.

Eine Partnerschaft, die Sie vollkommener, also zu einem besseren Menschen macht, ist eine wirkliche Partnerschaft

Viele Menschen haben hohe Anforderungen und Erwartungen an ihren Partner und die Beziehung. Sie beschäftigen sich andauernd mit der Frage, was der Partner tun kann, damit es ihnen selbst besser geht. Auf dem Weg des Zen ist das aber genau der falsche Ansatz.

Geben ist die wichtigste Eigenschaft in einer zwischenmenschlichen Beziehung

Aus ihr wachsen Freiheit und Verantwortung. Mit Geben meint man in der Lehre des Zen, dem Partner Liebe, Mitfreude, Mitgefühl und Gleichmut entgegenzubringen. Das sind die vier unermesslichen Tugenden, die für eine erfüllte Partnerschaft unabdingbar sind.

Wie oft entdecken wir, dass sich Menschen mit ihrem Partner vergleichen, ihn bewerten und eigene Fehler verleugnen. Je länger sie in einer Beziehung leben, desto unaufmerksamer werden sie. Aus ungeklärten Situationen entstehen Missverständnisse, und die Wirklichkeit wird falsch interpretiert. Daraus erwachsen Unwissenheit, Anhaftung und Widerstand. Das sind die drei Geistesgifte, die zu Lügen, Streit, Neid, Missgunst und Eifersucht in einer Partnerschaft führen. Viele setzen sich aber auch über ihren Partner hinweg. Sie bestimmen und behalten so die Kontrolle über sein Denken, Fühlen und Handeln. Der Tod einer Beziehung stellt sich dann ein, wenn einer von beiden das Gefühl hat, er sei weiter auf dem Weg als der andere! Im Zen ist diese Aussage paradox. Wo kein Weg ist, wie kann da einer weiter sein als der andere?

Ein spiritueller Wettbewerb ist das Ende jeder Partnerschaft

…und zeigt lediglich auf, dass derjenige, der verkündet, weiter zu sein als sein Partner, in Wahrheit in seiner spirituellen Armut ertrinkt!

»Gemeinsam stärker und besser zum Wohle aller Wesen.« – das ist das Zen-Beziehungsmotto

Eins und eins geben dann mehr als nur zwei! Das meint, dass sich Partner Rücken an Rücken stellen und sich stärken, wenn Schwierigkeiten oder Probleme auftreten, und Seite an Seite gehen, wenn alles rundläuft. Den Blick, das Herz und den Geist in die gleiche Richtung gewandt, bedingungslos geben, sich mit und für den Partner freuen können, Offenheit, Respekt, Verantwortungsbewusstsein sich selbst und dem anderen entgegenbringen und kritikfähig sein, all das sind die wichtigsten Eigenschaften, die das Unternehmen Partnerschaft zum »Erfolg« führen!

Sandy Taikyu Kuhn Shimu«

 

Über Sandy Taiky Kuhn Shimu

Sandy_Kuhn-NEU-(auf-Sandys-Wunsch)-bearbeitet

Sandy Taikyu Kuhn Shimu und Fredy Jundo Kuhn Shifu, die Gründer und Leiter der WU LIN Organisation, sind praktizierende Zen-Buddhisten und arbeiten seit vielen Jahren hauptberuflich als Kampfkunst-Lehrer. Ihre Organisation besteht aus sechs Kampfkunst-Schulen in der Schweiz. Auf Studienreisen nach Asien vertiefen die Autoren ihr Wissen, das sie im täglichen Unterricht an ihre Schüler weitergeben. Die asiatische Philosophie prägt ihr Denken, Fühlen und Handeln. Die Vision der Autoren liegt im Aufbau und der Leitung eines Tempels und Retreat Centers, um Menschen eine ganzheitliche und authentische Möglichkeit zu geben, sich noch tiefer und bewusster mit sich selbst, dem Leben und den verschiedenen Künsten auseinanderzusetzen. >>Homepage

 

 

 

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