Neujahrsvorsätze einhalten: So gelingt das!

 

Mehr als ein Drittel der Deutschen fasst zu Sylvester oder an Neujahr einen guten Vorsatz. Mehr als ein Drittel! Das ist statistisch belegt. Oder gute Vorsätze werden häufig auch dann gefasst, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Zum Beispiel nach einer Eheschließung, bei der Geburt eines Kindes, einem Umzug oder einem Jobwechsel.
Allerdings verlaufen – auch das ist statistisch nachgewiesen – die meisten Vorsätze früher oder später im Sande: Nur jeder Fünfte (20 %) schafft es, seinen Vorsatz nicht zu brechen. 15 % geben ihren Vorsatz bereits nach einer Woche wieder auf, 40 % nach spätestens einem Monat. Einer der Gründe dafür ist, dass unsere vernünftigen Vorsatz-Ziele häufig den Wünschen eines anderen Menschen entsprechen. Zum Beispiel dem Rat unseres Hausarztes, einem Wunsch des Lebenspartners oder der Vorgabe der Chefin – und leider aber nicht den Wünschen unseres Herzens.
Um den für dich richtigen Neujahrsvorsatz zu wählen, überlege dir, was dir selbst wirklich wichtig ist. Was möchtest du im neuen Jahr neu beginnen? Oder endlich loslassen? Oder neu erlernen oder erleben?

Die meisten denken, ein Vorsatz bestünde aus einem (äußeren) Ziel und den entsprechenden Handlungen, die dafür zu tun sind, um es zu erreichen. Und sie wundern sich, warum es ihnen nicht gelingt, konsequent am Ball zu bleiben. Nur sehr wenige Menschen wissen, dass keine persönliche Schwäche der Grund dafür ist, wenn es nicht gelingt, einen Vorsatz zu verwirklichen. Denn Vorsätze sind vernunftgesteuerte Ziele. Jedoch ist in der Hirnforschung bekannt, dass unsere Emotionen uns viel stärker beeinflussen als unser rationaler Verstand. Und eine Schwierigkeit beim Umsetzen von Vorsätzen rührt daher, wie wir Menschen – alle! – grundsätzlich ticken, beziehungsweise wie unser Gehirn arbeitet.
Um einen Vorsatz wahr zu machen, ist es meistens erforderlich, eine bestimmte Handlung regelmäßig über einen längeren Zeitraum hinweg auszuführen. Wir müssen also dafür eine neue Gewohnheit verinnerlichen. Und in der Regel muss aber gleichzeitig auch ein altes, derzeit noch aktives Gewohnheitsmuster abgelegt werden. Zum Beispiel möchte jemand, der sich angewöhnt hat, abends beim Fernsehen immer eine Tüte Kartoffelchips zu essen und ein Bier zu trinken, im neuen Jahr stattdessen nur noch Möhrensticks knappern und Mineralwasser trinken.
Alte Gewohnheiten aufzugeben, ist aber nicht so einfach, weil sie fest in einem Teil unseres Gehirns verdrahtet sind, der uns nicht mit unserer Willenskraft zugänglich ist. Diese Handlungen laufen ganz automatisch ab, ohne dass wir uns bewusst dafür entscheiden. Für ein bewusstes Handeln benötigt unser Gehirn deutlich mehr Zeit. Kurz gesagt: Wir haben das Bierchen schon getrunken, bevor unsere Bewusstheit überhaupt einsetzt.
Die gute Nachricht ist, dass wir mit diesem Wissen Vorsätze anders als bisher angehen und daher auch wahr machen können.
Ein praktischer Tipp, der hilft, deinen guten Vorsatz leichter zu verwirklichen
Wenn die Bildung einer neuen Gewohnheit in mühelosen, kleinen Etappen erfolgt, erhöht das die Motivation und auch das Selbstvertrauen, dass man es schaffen wird. Du solltest deshalb die Änderung deines bisherigen Verhaltens (zumindest am Anfang) möglichst klein und überschaubar halten. Wenn beispielsweise jemand, der von Natur aus eher bequem ist, sich mehr bewegen möchte, ist es keine gute Idee, wenn er oder sie sich vornimmt, ab sofort zu Fuß den ganzen Weg zur Arbeit oder zur Uni zu laufen, statt mit dem Bus zu fahren. Besser steigt er zunächst lediglich eine Haltestelle früher aus. Sobald ihm dies mühelos gelingt, kann das Ziel auf weitere Haltestellen, die er früher aussteigt, ausgedehnt werden.
Studien haben auch gezeigt, dass es für Menschen, die sich gesünder ernähren wollen, auf Dauer erfolgversprechender ist, zunächst kleine Veränderungen ihrer Ernährung vorzunehmen und jene dann allmählich immer mehr auszubauen. Beim Erlernen einer neuen Gewohnheit ist es förderlich, wenn du nur eine kleine, einzelne Aktion (z. B., zwei Möhren zu knabbern) unter den immer gleichen Begleitumständen (z. B. abends, wenn du die Nachrichten anschaust) wiederholst. Oft hört man den Ratschlag, um die Motivation für ein neues, gesünderes Ernährungsverhalten aufrechtzuerhalten, verschiedene Früchte mit oder zwischen verschiedenen Mahlzeiten auszuprobieren. Dieser Ansatz ist aber für die Bildung eines automatisierten Verhaltens nicht geeignet.
Deshalb, überlege dir nun:
• Welche alte Gewohnheit steht meinem Vorsatz im Weg?
• Und welches kleine, neue Verhalten wäre geeignet, um sie zu ersetzen?
Und wann werde ich das ab sofort regelmäßig ausführen?

Ich wünsche dir von Herzen, dass du deine Vorsätze mit Schwung, Zuversicht, Freude und Konsequenz angehst. Und dass du damit das in deinem Leben veränderst, was dir guttut und dir sowohl Freude als auch Erfolg bringt.
Kira Klenke

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Dr. Kira Klenke
Gute Vorsätze wirklich umsetzen
152 Seiten, broschiert, mit zahlreichen farbigen Abbildungen
ISBN: 978-3-8434-1488-3
Schirner Verlag 2021

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One thought on “Neujahrsvorsätze einhalten: So gelingt das!

  1. Ich kenne es wirklich gut, Vorsätze zu fassen und dann nicht umzusetzen, was immer wieder zu Frustrationen und dem Gefühl des versagt habens geführt hat.
    Kira Klenkes Buch über das Umsetzen von Vorsätzen ist wirklich hilfreich. Ich fand die Historie darüber wie Vorsätze ‚entstanden‘ sind und auch die Ergebnisse der Hirnforschung sehr interessant. Sie hat so viele unterschiedliche Methoden zum Umsetzen und Ziele erreichen angeführt, dass es nun wirklich keine Ausrede mehr gibt, weshalb man Ziele nicht erreicht. Besonders praktisch finde ich auch das ‚Workbook‘ um rasch und effizient voran gehen zu können.
    Ein durch und durch hilfreiches, praktisches und gelungenes Buch!

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