Sicher kennt jeder das Gefühl an einem Ort zu stehen – sei es in den Bergen, an Seen oder im Wald – wo einem das Herz aufgeht und man einfach nur Glück und Dankbarkeit empfindet.
Das sind Seelenlandschaften, deren Schönheit uns zutiefst berührt. Noch stärker wird die Wirkung an den Schnittpunkten zwischen Natur und Kultur, also an Orten, die auch von
früheren Menschen als »heilig« empfunden wurden. Auch durch Deutschland zieht sich eine lange Spur spiritueller Strömungen, angefangen bei paläolithischen Höhlenfunden über
neolithische Hünengräber, keltische und germanische Kultplätze bis zu christlichen Stätten. Dass es bei der Erkundung in Deutschland häufig zuerst mächtige Schatten der Vergangenheit
wegzuräumen gilt, ist unumgänglich. So setzt sich Rüdiger Sünner bei einigen Kultstätten kritisch mit deren Missbrauch durch die Nazis sowie noch heute kursierenden Vorstellungen in
esoterischen, neuheidnischen, rechten Kreisen auseinander und legt nach und nach die ursprünglichen Wurzeln dieser Stätten frei, um zu deren authentischen naturreligiösen Spiritualität zurückzufinden.