Täglich praktizieren – täglich ich sein von Jennie Appel

Wie oft haben wir uns schon vorgenommen, uns jeden Tag eine gewisse Zeit nur für uns selbst zu reservieren, uns um unser eigenes Wohlbefinden zu kümmern, etwas zu tun, das sich gut anfühlt und uns in unserer Mitte ankommen lässt? Und doch geht es wohl nicht wenigen Menschen so, dass die guten Vorsätze eine Weile tragen, dann aber doch vom Alltag und seinen vermeintlichen Pflichten überdeckt werden.
Doch liegt das wirklich nur an unserem stressigen Leben? Oder vielleicht auch daran, dass wir einer Praxis zu folgen versuchen, die uns gar nicht wirklich entspricht?

Bei meinen Klienten und Klientinnen höre ich öfter den Wunsch nach einer täglichen Praxis, nach dem täglichen Spüren einer tiefen Verbindung – und dann leider auch, wie schwer dies zu sein scheint, und wie die Meditation oder das Yoga zu einer weiteren eher lästigen Pflicht wird. Ich frage dann immer: Was möchtest du wirklich? Womit würdest du dich wohl fühlen? Und gemeinsam erforschen wir dann das, was tatsächlich im Leben nährt, was wirklich Freude bereitet und dem eigenen Inneren entspricht.

Manchmal sind das ganz kleine Dinge: die Tasse Tee am Morgen, der kurze Spaziergang durch den Garten, das Einatmen der frischen Luft, die heiße Dusche oder die kurze Besinnung auf einen Text, dessen Worte wahrhaft aus dem Herzen kommen. Manchmal sind es auch Dinge, die möglicherweise formaler wirken: die Sitzmeditation, das schamanische Reisen, der Sonnengruß, eine bestimmte Abfolge von Yoga-Übungen. Wenn wir jeden Tag etwas machen, das uns guttut, das unsere Seele entspannt und uns lächeln lässt, sind wir auf dem richtigen Weg. Wir brauchen kein starres Programm, das wir ›abarbeiten‹ müssen, sondern Vertrauen in das eigene Bauchgefühl, das uns sagen wird, was heute ansteht, was heute auf uns wartet. Tägliche spirituelle Praxis, ganz gleich wie diese aussehen mag (und vielleicht auch wie „wenig spirituell“ diese nach außen hin erscheinen mag), steigert unsere Intuition, lässt uns auf unser Inneres lauschen, das uns sicher durch unser Leben leitet.

Und ganz oft sind es die kleinen Dinge, die uns wirklich tragen und nähren, Dinge, die sich ändern und wandeln dürfen, an denen wir immer neue Aspekte entdecken, und die uns erlauben, ganz wir selbst zu sein.

Wir dürfen uns die Zeit nehmen, auf unser Herz zu hören und einen entsprechenden Weg einzuschlagen.
Es gibt so viele Dinge, die wir tun können, um die Verbindung zu unserem tiefsten Selbst aufrechtzuerhalten – einige Vorschläge mache ich in meinem neuen Kartenset, das ich gemeinsam mit der Fotografin Julia Knöchel erstellt habe. Hier findest vielleicht auch du ein paar Tipps, wie du Körper, Geist und Seele nährst und jeden Tag du selbst bist … Mit deiner ganz eigenen Praxis, mit deinem ganz besonderen Leben!

Deine Seelenzeit ist eine heilige Zeit. Wir wünschen dir, dass du dich täglich neu inspirieren lassen kannst und dir diese Zeit mit dir selbst wahrhaft gönnst.

Jennie Appel

Übung aus dem Kartenset:

TAO
Lausche der Weisheit der Schöpfung

Du entstammst dem Urgrund allen Seins und kehrst irgendwann dorthin zurück. Du bist lebenslang mit dem Tao verbunden und kannst dich von ihm inspirieren´lassen. Empfange das Wissen der großartigsten Lehrerin: der Natur selbst.

Erst ist das Tao, dann kommt die Schöpfung. Das Tao ist der Urgrund allen Seins. Man könnte auch sagen, dass es sich um einen nicht personalen Gott handelt. Wir alle kommen aus dem Tao, das einem Meer gleicht, erheben uns daraus als eine Welle und kehren irgendwann wieder in dieses Meer des Seins zurück. All die Wunder der Natur kannst du auch als Wunder in dir selbst finden. Wenn du im Wald sitzend über dir die Blätter der Bäume rauschen hörst oder am Strand liegend die Wellen, die ans Ufer plätschern, wenn du einen Bach leise dahin fließen hörst oder einem Fluss beim Fließen zuschaust oder einfach dein Gesicht in die Sonne hältst und eine sanfte Brise darauf wahrnimmst, geschehen Entspannung und ein leerer Geist fast wie von selbst.

Begib dich heute an einen Ort in der Natur, an dem du das Tao spüren kannst. Fühle dich wohl, und spüre, dass du dem Leben um dich herum ganz nah bist. Öffne dich der Weisheit der Erde. Lausche der Weisheit des Windes. Lasse dich vom fließenden Wasser inspirieren. Rieche den würzigen Duft des Waldes. Wo immer du dich auch niedergelassen hast, wecke hier all deine Sinne, und nimm mit ihnen alles wahr, was um dich herum geschieht und sinnlich erfahrbar ist. Nimm wahr, worin du dir mit diesem Ort ähnlich bist und was dich von ihm unterscheidet. Welche Qualitäten verbinden euch?

Spüre, wie dein Geist leer wird und es ihm genügt, einfach auf das fließende Wasser zu schauen oder dem Wind zu lauschen. Genieße die innere Ruhe, die sich in dir ausbreitet. Beende diese Übung in deiner Zeit und auf deine Weise. Bedanke dich bei dem Ort, an dem du verweilt hast. Bedanke dich für die Erkenntnisse, die du gewonnen hast. Möge sich die Natur in dir vor aller Natur verneigen – Namasté.

››Wie nehme ich die Quelle wahr, aus der ich entsprungen bin?

››Welcher Ort in der Natur kann mir als Kraftort dienen?

›› Kann mich etwas ganz Natürliches zum Staunen bringen?

Kartenset: Everyday Practice – Zeit für mich
 Jennie Appel
Julia Knöchel
Kartenset: Everyday Practice – Zeit für mich
Bestell-Nr.: 9093   •  
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